Modellbahn

Bau eines Moduls

29.12.2002
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Gebäude

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Freelance-Planung

Während die großen holzstaub- und gipsspritzerlastigen Arbeiten meistens am Wochenende auf der Terasse stattfinden, nutze ich die Zeit zwischendurch für Detailarbeiten. Da die fertigen Fabrikbausätze doch einen eher deutlichen Wiedererkennungswert haben - irgendwo hat man sie alle schon gesehen - und ich auch spezielle Abmessungen brauche, entschließe ich mich zum kompletten Eigenbau. Nachdem ich am Computer die verschiedenen Geschoßhöhen, Fensterteilungen und Wandstrukturen durchgespielt habe, steht letztendlich ein grober Entwurf, der fürs erste reicht. Schließlich will ich ja nicht maßstäblich ein existierendes Gebäude nachbauen, sondern einen stimmigen Gesamteindruck auf gegebener Fläche erzielen. Das Fabrikgebäude wird auf beidseitig pappkaschiertem, 5mm starkem Styropor (aus der Grabbelkiste) aufgezeichnet und mit dem Cuttermesser die Fenster ausgeschnitten. Das Mauerwerk entsteht aus Noch-Styroflex für Baugröße N, da die HO-Platten umgerechnet wohl doch eher Ytong-Steine darstellen, sprich viel zu groß sind. Die letztes Jahr im Garten eingesammelten Sylvesterraketenstiele kommen, schön glatt geschliffen und mit angemischter Acrylfarbe betonfarben getönt, als senkrechte Betonpfeiler zu neuen Ehren. Für die Fenster gehe ich den einfachen Weg: Maßstäblich ausgedruckt und auf Klarsichtfolie kopiert, ergibt sich eine recht gute Wirkung. Die Laibung der aus den Mauerplatten ausgeschnittenen Fenster male ich mit dem Ziegelton angepasster Acrylfarbe deckend an und führe nach dem Trocknen mit einem schwarzen Kugelschreiber und festerem Druck die Mauerfugen weiter, sodaß sich die Fugen eindrücken.

Rohbau: Rohbau Stellprobe: Stellprobe Fenster: Fenster

Einrichtung und Details

Bedingt durch die großen Fensterflächen wird auch eine Inneneinrichtung fällig. Als erstes werden Pappstücke als Zwischenwände und Geschoßdecken eingesetzt. Das gesamte Innenleben streiche ich nun - vor dem Zusammenbau - matt weiß (ein kleiner Rest Wandfarbe reicht völlig) und lege im Bodenbereich einen Farbverlauf nach schwarz hin an, um die geringe Tiefe zu verbergen. Schränke, Tische, Zeichenbretter und ähnliche Büroausstattung entstehen jetzt einfach und schnell aus irgendwelchen Reststücken, Detaillierung ist hier nicht gefragt. Für die Werkhalle selber kommt nun die Schrömmelkiste zum Einsatz. Aus dem reichhaltigen Fundus an Überraschungseierfiguren, kaputten Spielzeugautos, Lutscherstielen, Joghurtdeckeln u.s.w. entsteht nach und nach eine von außen gut wirkende Inneneinrichtung.

Inneneinrichtung: Inneneinrichtung

Die Folienfenster und -rahmen klebe ich mit kleinen Streifen doppelseitigem Klebeband auf die Mauerplatten, um sie mittig an den Fensterausschnitten auszurichten. Aus Pappe schneide ich noch die Fensterbänke, färbe sie schwarz und klebe sie mit Sekundenkleber an. Damit werden zum Abschluß auch die Mauerplatten und Holzleisten abwechselnd auf den Rohbau geklebt. Zum Verstreichen des Sekundenklebers haben sich übrigens transparente Kabelbinder bestens bewährt; während Stecknadeln, Zahnstocher und andere Utensilien sofort festkleben, bleibt der Sekundenkleber am Kabelbinder einige Zeit nutzbar. Den Kern des Toranbaus säge ich zur Abwechslung mal aus Sperrholz, die Wellblechverkleidung ist einfache Wellpappe. Die ersten Stellproben ergeben, daß man trotz mattschwarzem Anstrich durch das geöffnete Hallentor den Hintergrund erkennt und so mit der Nase auf die geringe Tiefe des Gebäudes gestoßen wird. Eine zufälliger Blick in einem Industriegebiet läßt mich dann auf die Idee mit dem Kunststoffstreifen-Vorhang kommen, der die mangelnde Tiefe kaschiert. Zur Dacheindeckung verwende ich einfache Pergamentpapierstreifen, die überlappend auf das Dach geklebt und nach dem Trocknen mattschwarz angemalt werden. Um die Schnittkanten zu überdecken, klebe ich noch gefaltete Streifen aus dünnem Plastik umlaufend über die Kanten.

Gesamtansicht: Gesamtansicht Details: Details

Das eigentlich geplante Flachdach am Hauptgebäude gefällt mir inzwischen immer weniger. Kurzerhand erhalten die Stirnseiten einen kleines Ziegeldreieck, und das gesamte Gebäude wird mit einem aus PS-Dachplatten und angeklebten Evergreen-I-Profilen gebauten Dach überspannt. Angemalt habe ich das Ganze mit mattschwarzer Abtönfarbe und in die nasse Farbe noch vorsichtig Staub (Zigarettenasche) eingestreuselt. Natürlich darf die Dachrinne nicht fehlen; diese besteht aus einem einfachen Evergreen-Halbrundprofil, grau eingefärbt und oben mit schwarzem Edding übermalt. Die verschiedenen Treppen zum Gebäude entstehen aus Reststücken sowie Bausatztreppen und -Geländern aus der Bastelkiste. Geländer und Vordach werden mit glänzender, grünlicher Lackfarbe angemalt, das Vordach nach dem Trocknen mit verdünnter Abtönfarbe wieder verschmutzt.

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Diese Seite wurde zusammengestellt von Christian Lindecke
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